28. November: Tag der KrebsvorsorgePositive Entwicklung bei Nutzung von Angeboten zum Krebsscreening

Die Teilnahmeraten an den Krebs-Früherkennungsuntersuchungen für gesetzlich Versicherte haben sich im vergangenen Jahr sehr positiv entwickelt. Der AOK-Bundesverband und die Deutsche Krebsgesellschaft stellen als Initiatoren zum diesjährigen „Tag der Krebsvorsorge“ am 28. November das Hautkrebs-Screening in den Mittelpunkt.

Patient mit Hautkrebs oder Muttermal
Dan Race/stock.adobe.com

Beim Hautkrebs-Screening sind die Teilnahmequoten aktuell am geringsten: Nur etwa 20–30% der Frauen und Männer diese Untersuchung in den vergangenen 10 Jahren mindestens 3-mal in Anspruch genommen.

Die Teilnahmeraten an den Krebs-Früherkennungsuntersuchungen für gesetzlich Versicherte haben sich im vergangenen Jahr sehr positiv entwickelt. Das zeigen die Ergebnisse einer Analyse, die der AOK-Bundesverband und die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) vorstellen. Danach waren bei der Teilnahme an Koloskopien zur Darmkrebsvorsorge (+14,8%), am Mammografiescreening zur Früherkennung von Brustkrebs (+5,1%) sowie an den Untersuchungen zur Früherkennung von Prostatakrebs (+4,7%) deutliche Anstiege gegenüber dem Vergleichsjahr 2019 zu erkennen. Die Ergebnisse sind im „Früherkennungsmonitor 2024“ des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) zusammengefasst.

Einbrüche während der Pandemie fast wieder aufgeholt

Lediglich bei der Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs (–3,2% im Vergleich zu 2019) und beim Hautkrebs-Screening (–2,8%) lagen die Teilnahmeraten noch leicht unter dem Niveau vor der Coronapandemie (Tab. 1). Auch die jüngsten Daten des Früherkennungsmonitors für das erste Quartal 2024 bestätigen das insgesamt positive Bild. „Die Einbrüche der Pandemiejahre gehören endgültig der Vergangenheit an“, sagt Prof. Michael Ghadimi, DKG-Präsident. „Die vielen Appelle der letzten 2 Jahre, versäumte Untersuchungen nachzuholen, scheinen zu fruchten.“

Tab. 1   Entwicklung der Teilnahme an der Krebs-Früherkennung (im Vergleich zum Referenzjahr 2019). Quelle: Früherkennungsmonitor 2024 des WidO.

Früherkennung / Screening2002202120222023
Gebärmutterhalskrebs–5,5%–7,4%–7,5%–3.2%
Prostatakrebs–8,1%–3,4%–1,1%+4,7%
Hautkrebs–20,3%–9,4%–8,3%–2,8%
Darmkrebs+2,2%+4,8%+6,2%+14.8%
Brustkrebs–9,5%+4,0%–2,1%+5,1%

Hautkrebs-Screening: große regionale Unterschiede 

Die Initiatoren stellen zum diesjährigen „Tag der Krebsvorsorge“ das Hautkrebs-Screening in den Mittelpunkt. Hier sind die Teilnahmequoten im Vergleich zu den anderen Früherkennungs-Untersuchungen am geringsten. So haben laut Früherkennungsmonitor des WIdO nur etwa 20–30% der Frauen und Männer diese Untersuchung in den vergangenen 10 Jahren mindestens 3 Mal in Anspruch genommen. Je nach Altersgruppe gingen 35–50% der Menschen in den vergangenen 10 Jahren gar nicht zum Hautkrebs-Screening. Männer in jüngeren Altersgruppen nehmen das Angebot besonders selten in Anspruch.

Zudem zeigen sich bei der Teilnahme am Hautkrebs-Screening deutliche regionale Unterschiede. Eine Analyse der Inanspruchnahmeraten in den 400 Kreisen und kreisfreien Städte für die Jahre 2021 bis 2023 ergab, dass die höchsten Teilnahmequoten bei den Frauen mit über 50% in Emmendingen, Rottweil und im Hohenlohekreis (alle Baden-Württemberg), in den niedersächsischen Städten Oldenburg, Gifhorn und Delmenhorst sowie im hessischen Offenbach zu finden waren. Bei den Männern schafften es nur Delmenhorst und der Hohenlohekreis über die 50% -Marke. Am anderen Ende des Spektrums stand die bayerische Stadt Bamberg mit einer Teilnahmequote von 13,2% bei den Frauen und 12,7% bei den Männern. Besonders niedrige Teilnahmeraten waren auch im bayerischen Bayreuth, im rheinland-pfälzischen Rhein-Lahn-Kreis sowie im hessischen Rheingau-Taunus-Kreis zu verzeichnen.

Große Unkenntnis bezüglich Früherkennung von Hautkrebs

Eine repräsentative Forsa-Befragung im Auftrag des AOK-Bundesverbandes beleuchtet die Gründe für die geringe Teilnahme am Hautkrebs-Screening. Anspruchsberechtige Befragte ab 35 Jahren, die bislang nach eigenen Angaben noch nicht an der Früherkennungsuntersuchung teilgenommen hatten, wurden nach den Gründen dafür gefragt. Etwa ein Viertel der Befragten (25,9%) gab Unkenntnis an, wobei Männer diese Begründung fast doppelt so häufig nannten wie Frauen. Jeder Fünfte verwies auf lange Wartezeiten oder Unsicherheit hinsichtlich der Anspruchs-berechtigung. Bemerkenswert ist vor allem, dass jeder Fünfte (18,6%) das Screening nicht für notwendig hielt. 12,7% gaben an, keine Zeit für diese Untersuchung zu haben (Männer 15,4%; Frauen 9,5%). „Die Ergebnisse machen deutlich, dass bei diesem Thema weiterhin viel Aufklärungsarbeit notwendig ist“, betont AOK-Vorständin Carola Reimann.

Tag der Krebsvorsorge jährlich am 28. November

Der „Tag der Krebsvorsorge“ ist 2022 von der AOK und der Deutschen Krebsgesellschaft ins Leben gerufen worden, um die Aufmerksamkeit für die Früherkennungs-Untersuchungen zu erhöhen. Er findet jährlich am 28. November statt. In diesem Jahr bietet die AOK aus diesem Anlass unter anderem interaktiv gestaltete Informationen zum Hautkrebs-Check nach der sogenannten „ABCDE“-Regel auf der aok.de an. Zudem ist eine aktualisierte Version des „Vorsorg-O-Mat“ online. Hier können sich Nutzerinnen und Nutzer nach Eingabe individueller Informationen wie Alter und Geschlecht über die anstehenden Früherkennungsuntersuchungen informieren. Informationsfilme zum Ablauf und Nutzen der einzelnen Früherkennungsuntersuchungen ergänzen das Angebot. Beide Partner informieren rund um den „Tag der Krebsvorsorge“ am 28. November auf ihren Social-Media-Kanälen intensiv über das Thema und werben für die Teilnahme an den vorgesehenen Untersuchungen.

Quelle: „Deutlicher Anstieg bei der Teilnahme an Untersuchungen zur Krebs-Früherkennung. Tag der Krebsvorsorge 2024 am 28. November: Früherkennung von Hautkrebs im Fokus“ der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. (DKG) und des AOK Bundesverbands vom 21.11.2024

 

Weiterführende Links:

AOK-Website zum „Tag der Krebsvorsorge“
„Früherkennungsmonitor 2024“ des WIdO | Wissenschaftliches Institut der AOK