Gastrointestinale TumoreErhöhtes Krebsrisiko durch Geflügelfleisch

Daniela Lukaßen-Held

Der Konsum von Geflügelfleisch ist weit verbreitet. Wissenschaftler haben nun untersucht, ob Menschen, die viel Geflügelfleisch konsumieren, ein erhöhtes Risiko für gastrointestinale Krebserkrankungen haben.

Geflügelfleisch scheint ebenfalls das Risiko für gastrointestinale Tumoren zu erhöhen.
S.Buetow/Thieme
Nicht nur rotes Fleisch, auch der Verzehr Geflügelfleisch scheint - das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie - das Risiko für gastrointestinale Kerbserkrankungen zu erhöhen.

Einbezogen wurden 4.869 Teilnehmende, die mithilfe von Fragebögen Angaben zum Konsum von Lebensmitteln und Getränken machten. Die Wissenschaftler teilten den wöchentlichen Fleischkonsum in verschiedene Kategorien ein. Erfasst wurde

  • die Menge des insgesamt verzehrten Fleisches,
  • die Menge des konsumierten roten Fleisches und
  • die Menge des verzehrten Geflügelfleisches.

Deutlich wurde, dass Menschen, die wöchentlich über 300 g Geflügelfleisch verzehrten, ein um 27% erhöhtes Mortalitätsrisiko hatten, verglichen mit den Teilnehmenden, die weniger als 100 g konsumierten. 

Männer besonders gefährdet 

Im Laufe der Nachbeobachtungszeit verstarben insgesamt 21,1% der Teilnehmenden. 28 der Todesfälle ließen sich auf Leberkrebs, 22 auf Bauchspeicheldrüsenkrebs und 37 auf Darmkrebs zurückführen.

Dabei entfiel der höchste Gesamtfleischkonsum auf die Menschen, die an Magen- und Darmkrebs verstarben. Besonders Männer, die viel Geflügelfleisch konsumierten, hatten im Vergleich zu Männern mit einem geringen Geflügelkonsum ein um das 2,6-Fache erhöhtes Risiko, an Magen-Darm-Krebs zu versterben.

Zur Bestätigung der Ergebnisse seien jedoch weitere Studien erforderlich, wie die Wissenschaftler betonen. 

Quelle: Bonfiglio C et al. Nutrients 2025; 17: 1370. DOI: 10.3390/nu17081370. PMID: 40284233; PMCID: PMC12030727.