Erhöhtes Krebsrisiko durch Neuwagengeruch

Daniela Lukaßen-Held

Wer ein neues Auto kauft, genießt den für Neuwagen typischen Geruch und würde ihn am liebsten erhalten. Doch bei dem Duft ist Vorsicht geboten. Er steht sogar im Verdacht, Krebs zu begünstigen, wie Wissenschaftler festgestellt haben.

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Um zu sehen, wie sich die Umgebung im Fahrzeuginnenraum auf die menschliche Gesundheit auswirkt, führten die Forscher eine Feldbeobachtung eines Neuwagens unter wechselnden Umweltbedingungen durch. Dabei konnten sie Konzentrationen von 20 häufig vorkommenden flüchtigen organischen Verbindungen bestimmen. Diese stammen hauptsächlich aus Emissionen von Materialien im Innenraum. Das Emissionsverhalten der flüchtigen organischen Verbindungen war dabei abhängig von der Temperatur des Materials. Es zeigte sich: Die Formaldehyd- und Acetaldehydwerte überschritten deutlich empfohlene Grenzwerte. Von der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) ist Acetaldehyd als möglicherweise krebserregend eingestuft.

Hohe Konzentration von Formaldehyd und Acetaldehyd

So überschritt der nachgewiesene Formaldehydwert diesen um 34,9 Prozent, der Acetaldehydwert überschritt den Grenzwert sogar um 60,5 Prozent. Dies könne das Krebsrisiko für Fahrer und Passagiere den Wissenschaftlern zufolge erhöhen. Zudem wird durch das Auftreten mehrerer flüchtiger organischer Verbindungen ebenfalls das Krebsrisiko größer. Insbesondere der Inhalationsweg spiele hier eine erhebliche Rolle für das Krebsrisiko von Fahrern und Passagieren, so das Team um Haimei Wang vom Institute of Technology im chinesischen Beijing.

Quelle: Wang H et al. Cell Reports Physical Science, Volume 4, Issue 4, 2023, 101375, ISSN 2666-3864, https://doi.org/10.1016/j.xcrp.2023.101375.