Kriminalität & Gesundheit18-Jähriger will teures Krebsmedikament mit Fake-Rezept ergaunern

Ein 18-Jähriger ohne festen Wohnsitz wurde in München festgenommen, als er versuchte, mit einem gefälschten Rezept ein hochpreisiges Krebsmedikament zu erhalten. Die Polizei entdeckte ein bundesweites Netzwerk mit weiteren Fällen in Hannover und Mannheim. Der Schaden geht in die Zehntausende.

Apotheke: Ein gefälschtes Rezept einlösen wollte jetzt ein junger Mann in München.
Hauke-Christian Dittrich/dpa
Die Polizei ermittelt bundesweit gegen ein Netzwerk, das mit gefälschten Rezepten für Krebsmedikamente Apotheken täuschen wollte.

Mit einem gefälschten Rezept für ein hochpreisiges Krebsmedikament ist in München ein 18-Jähriger festgenommen worden. Der Mann ohne festen Wohnsitz in Deutschland wollte in einer Apotheke im Stadtteil Bogenhausen das Arzneimittel einlösen, wie die Polizei berichtete. Zuvor hatten mehrere Apotheken im Stadtgebiet die Beamten informiert, weil in ähnlichen Fällen gefälschte Rezepte aufgetaucht waren.

Hohes Schadenspotenzial

Eine zivile Streifenbesatzung nahm den Tatverdächtigen fest. Ermittlungen ergaben, dass er seit Mitte Juli mehrfach gefälschte Rezepte eingesetzt haben soll. Eine Packung mit 60 Tabletten des Medikaments ist mit einem Preis von mehr als 3.000 Euro gelistet.

Der junge Mann kam nach seiner Festnahme in die Haftanstalt des Polizeipräsidiums München und wurde am Folgetag einem Ermittlungsrichter vorgeführt, der Haftbefehl erließ.

Verbindungen nach Hannover und Mannheim

Bei weiteren Nachforschungen konnte die Kriminalpolizei verschiedene Postsendungen mit gefälschten Rezepten sicherstellen, die zur Einlösung nach München geschickt worden waren. In der Folge kam es zu weiteren Festnahmen in Hannover und Mannheim. Dort fanden die Ermittler ebenfalls falsche Rezepte, die einen zusätzlichen Schaden im mittleren fünfstelligen Bereich verursacht hätten.