Augsburger Ärztin wegen fahrlässiger Tötung angeklagt

Nach dem Tod zweier Patienten steht eine Ärztin in Augsburg vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft wirft ihr vor, medizinische Standards missachtet zu haben.

Stefan Puchner/dpa

Laut Anklage entsprach das Notfallmanagement in der Praxis nicht den Regeln der ärztlichen Kunst – Klinikärzte konnten das Leben der Patienten nicht mehr retten.

Augsburg (dpa/lby) - Wegen des Todes von zwei Patienten muss sich von heute (9.00 Uhr) an eine Ärztin vor dem Augsburger Amtsgericht verantworten. Hintergrund seien ambulante Behandlungen in einer auf Endoskopie spezialisierten Praxis gewesen, erklärte ein Sprecher des Gerichtes. In beiden Fällen sei es zu Komplikationen gekommen. In dieser Situation habe laut Anklage das Notfallmanagement nicht den Regeln der ärztlichen Kunst entsprochen.

Gericht prüft Vorwurf der fahrlässigen Tötung

Die Behandlungen der angeklagten Medizinerin fanden in den Jahren 2019 und 2020 in einer Augsburger Praxis statt. Die Patienten kamen wegen der Probleme dann noch in eine Klinik und wurden dort intensivmedizinisch versorgt. Die Krankenhausärzte konnten das Leben der zwei Patienten aber nicht mehr retten. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass zuvor bereits von der Praxisärztin weitergehende Maßnahmen hätten eingeleitet werden müssen.

Die Frau ist wegen fahrlässiger Tötung angeklagt. Für das Verfahren sind zwei Verhandlungstage geplant.