Nach tragischem KlinikfallTod einer Zwölfjährigen: Arzt und Krankenschwester vor Gericht

Nach dem Tod einer Zwölfjährigen in einem Krankenhaus im Kreis Lippe müssen sich ein Arzt und eine Krankenschwester vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen fahrlässige Tötung vor: Die Patientin soll nicht ausreichend überwacht und versorgt worden sein. Drei Verhandlungstage sind angesetzt.

Ein Schild zeigt die Staatsanwaltschaft, das Landgericht und das Amtsgericht Detmold.
Lino Mirgeler/dpa
Landgericht Detmold: Hier ist der Prozess gegen einen Arzt und eine Krankenschwester wegen des Todes einer Zwölfjährigen angesiedelt.

Nach dem Tod einer Zwölfjährigen in einem Krankenhaus im Kreis Lippe stehen ein Arzt und eine Krankenschwester wegen des Vorwurfs der fahrlässigen Tötung vor Gericht. Die Anklage geht davon aus, der der Tod der jungen Patientin hätte verhindert werden können.

Der tragische Vorfall im Dezember 2019

Das Mädchen war im Dezember 2019 nach einem mehrtägigen fiebrigen Magen-Darm-Infekt mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht worden. Die Diagnose hatte der jetzt angeklagte Arzt selbst gestellt. Nach Überzeugung der Staatsanwalt aber unterließ es der Arzt dann, dem geschwächten Körper genügend Flüssigkeit zukommen zu lassen und die Zwölfjährige an einen Überwachungsmonitor anzuschließen. 

Alarmrufe der Mutter blieben ohne Konsequenz

Die Mutter hatte mehrmals in der Nacht Alarm geschlagen und mehrere Krankenschwestern gerufen. Erneut geschah dies um 6.15 Uhr am Morgen. Der Arzt wurde nicht benachrichtigt. Kurz darauf war das Mädchen tot. 

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mediziner und der Krankenschwester vor, gegen die nötige Sorgfaltspflicht verstoßen zu haben. Das Gericht hat bis November 3 Verhandlungstage angesetzt.