
Wissenschaftler haben herausgefunden, dass 23,4 Prozent aller Darmkrebsfälle auf Übergewicht zurückgehen – und damit deutlich mehr als bisher angenommen.
Bisher fünf bis elf Prozent aller Darmkrebsfälle gehen Wissenschaftlern zufolge auf Übergewicht und Adipositas zurück. Ein Team um Marco Mandic vom Deutschen Krebsforschungzentrum, Heidelberg, hat nun jedoch herausgefunden, dass tatsächlich 23,4 Prozent aller Darmkrebsfälle auf Übergewicht zurückgehen – und damit deutlich mehr als bisher angenommen. Die Wissenschaftler bezogen in ihre Untersuchungen 7.098 Darmkrebspatienten und 5.757 Kontrollpersonen ein.
Bias von Störfaktoren bislang nicht berücksichtigt
Dass die Ergebnisse der aktuellen Studie von einer weitaus höheren Darmkrebsrate infolge von Übergewicht und Adipositas ausgehen als frühere Untersuchungen, ist den Wissenschaftlern zufolge der in den älteren Studien gägigen Nichtberücksichtigung verschiedener Störfaktoren geschuldet – wie etwa dem mit der Darmkrebserkrankung einhergehenden Gewichtsverlust, vorangegangenen Darmspiegelungen, bei denen Krebsvorstufen entfernt wurden und einem erhöhten Risiko für Darmkrebs bei normalgewichtigen Patienten, etwa infolge von Entzündungsprozessen. Die Wissenschaftler betonen den Bedarf an Krebspräventionsmaßnahmen zur Eindämmung von Übergewicht und Adipositas.