Gesundheitsstrategie bis 2030Gesundheit neu gedacht: Europas WHO-Staaten setzen Kurs bis 2030

Die 53 Mitgliedstaaten der WHO-Region Europa, darunter Deutschland, haben sich auf eine gemeinsame Gesundheitsagenda bis 2030 geeinigt. Das neue Arbeitsprogramm EPW2 setzt klare Prioritäten: von der Stärkung der Versorgung über den Kampf gegen Gewalt bis hin zur Bewältigung der Klimakrise. Zwei Sonderinitiativen stehen dabei ebenfalls im Fokus.

Blick auf die UN City in Kopenhagen, in der mehrere Organisationen der Vereinten Nationen untergebracht sind, darunter die WHO Europa, das Regionalbüro der Weltgesundheitsorganisation (WHO)
Steffen Trumpf/dpa
Europas Gesundheit im Fokus: Die WHO-Region Europa, die ihren Sitz in der UN-City in Kopenhagen (Bild) hat, hat ihre neue Gesundheitsagenda bis 2030 verabschiedet.

Deutschland und die weiteren 52 Mitgliedstaaten der Region Europa der Weltgesundheitsorganisation WHO haben sich auf eine gemeinsame Vision für ihre Gesundheitspolitik der kommenden Jahre verständigt. Das sogenannte Zweite Europäische Arbeitsprogramm 2026-2030 (EPW2) wurde von den Ländern auf der Jahressitzung des WHO-Regionalkomitees in Kopenhagen einstimmig angenommen, wie die Organisation mitteilte. 

Fahrplan für gesündere Gesellschaften

Die neue Fünfjahresstrategie sei ein ambitionierter und handlungsorientierter Fahrplan hin zu gesünderen, gerechteren und widerstandsfähigeren Gesellschaften in der Region, erklärte die WHO Europa. Regionaldirektor Hans Kluge bezeichnete die Übereinkunft als «Gesundheitskompass in einer turbulenten Zeit». 

Sie sei ein gemeinsames Versprechen, die hiesigen Menschen vor Krisen zu schützen, Ungleichheiten abzubauen, Fachkräfte zu unterstützen, die Wissenschaft zu fördern und die Gesundheitssysteme für künftige Generationen neu zu gestalten.

Fünf zentrale Handlungsfelder für Europas Gesundheit

In dem Arbeitsprogramm haben die Mitgliedstaaten ausgearbeitet, welche Prioritäten sie in den kommenden 5 Jahren im Bereich der Gesundheitspolitik legen wollen. Kluge listete auf der Plattform X 5 Schwerpunkte auf:

  • die Stärkung der Gesundheitssicherheit,
  • die Prävention und Bekämpfung nicht übertragbarer Krankheiten,
  • die Förderung eines gesunden Alterns,
  • en Kampf gegen die Klimakrise und ihren gesundheitlichen Folgen sowie
  • die Gestaltung der Gesundheitssysteme der Zukunft. 

Kluge war es zudem wichtig, 2 übergeordnete Sonderinitiativen zur Verbesserung der Primärversorgung und zur Beendigung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen in die Agenda mitaufzunehmen. Keine Gesellschaft könne florieren, wenn ihre Bevölkerungen in Angst oder ohne Zugang zu medizinischer Versorgung leben müssten, so der WHO-Regionaldirektor.