Polit-«Comeback»Nach Krebsdiagnose: Ina Scharrenbach zurück im Amt

Nach 3 Monaten Pause kehrt NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach zurück auf die politische Bühne. Ihre Krebsbehandlung zeigt erste Erfolge – nun nimmt sie wieder Außentermine wahr. Mit ihrer Rückkehr will sie ein Zeichen setzen: für Dankbarkeit, Stärke und Hoffnung.

Ina Scharrenbach (CDU), Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen
Henning Kaiser/dpa
Starkes Comeback: Ina Scharrenbach nimmt nach 3-monatiger Auszeit wieder öffentliche Termine – wie z.B. hier bei ihrer Aussage vor dem Parlamentarischen Untersuchungsausschuss im Februar dieses Jahres – wahr.

Nach rund 3 Monaten Auszeit in der Öffentlichkeit nimmt die an Krebs erkrankte nordrhein-westfälische Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU) ab sofort wieder Außentermine wahr. Da ihre Behandlung erste Erfolge zeige, könne sie nun damit beginnen, sagte die 48-Jährige der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf. 

Scharrenbach hatte ihre Erkrankung im Juni öffentlich gemacht und erzählt, dass sie eigentlich mit Husten beim Arzt gewesen sei und am Ende eine Krebsdiagnose erhalten habe. «Öffentliche Termine wieder wahrzunehmen, ist für mich Ausdruck von Dankbarkeit – Dankbarkeit gegenüber allen Menschen in Nordrhein-Westfalen, die mich in den vergangenen Monaten durch ihre Anteilnahme, ihre Unterstützung und ihre guten Wünsche gestärkt haben und dies weiterhin tun», sagte sie der dpa.

Applaus trotz Abwesenheit – CDU zeigt Rückhalt

Die Teilnahme am CDU-Landesparteitag am vergangenen Wochenende hatte die studierte Betriebswirtin noch absagen müssen, war aber in Abwesenheit als eine von sechs stellvertretenden Landesvorsitzenden wiedergewählt worden. Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hatte unter dem Applaus der rund 600 Delegierten den Fleiß und das außerordentliche Engagement seiner Ministerin gelobt, die dafür bekannt ist, kaum Urlaub zu machen und ihrer Heimatstadt Unna besonders verbunden zu sein. 

«Jeder, der Ina kennt, weiß, sie ist eine gute Kämpferin», hatte der Regierungschef seiner Kabinettskollegin über den Livestream zugerufen. «Wir stehen fest an Deiner Seite!»

Mit Bedacht zurück – erste Schritte ins Amt

Planmäßig müssten nun weitere Behandlungsschritte folgen, die ihr weiterhin Schonung abverlangten, berichtete Scharrenbach. Deshalb könne sie zunächst nur in reduziertem Umfang Termine wahrnehmen. Den Anfang machte sie am Dienstagnachmittag mit einer Sitzung des Landeskabinetts in Düsseldorf und anschließend mit einem Grußwort in einem Skaterpark in Sankt Augustin.

Ihr Ministerium leite sie trotz der Einschränkungen bei Außenterminen «wie bisher in vollem Umfang weiter», betonte die ehrgeizige Politikerin, die auch Abgeordnete im Düsseldorfer Landtag ist. Im Rahmen einer intensiven Therapie kehre sie Schritt für Schritt zurück – mit Bedacht und in bewusst begrenztem Rahmen.

Ein Zeichen setzen – für sich und für andere Betroffene

«Mir ist wichtig, das offen zu sagen, denn ich weiß, wie sehr eine solche Diagnose das Leben verändert und wie herausfordernd eine Behandlung sein kann», betonte die Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung. «Mit meiner Rückkehr möchte ich deshalb auch ein Zeichen setzen: Es lohnt sich, diesen Weg zu gehen. Ich möchte damit anderen Menschen Mut machen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden.»